Neuj1841

An die Zürcherische Jugend auf das Jahr 1841 von der Naturforschenden Gesellschaft
43. Stück 14 Seiten, 1 Tafel
Das Rennthier
H.R.Schinz

Caribou shown at Marten Lake, "Coppermine river" Canada, ca. W114°,N63°

Die Seiten 9 bis 13 beschreiben das Rennthier, Verbreitung, Verhalten, dessen Nutzen für den Mensch, sowie einen Parasiten, die Rennthierfliege.
Wirklicher Titel: Die zoologische Sammlung
Zitat aus der Einleitung: Der Dampf hat alle Entfernungen genähert, man möchte sagen aufgehoben. In weniger als drei Monaten kann man von der Schweiz aus nach Amerika reisen, mit Bequemlichkeit und Windesschnelligkeit den ungeheuren Raum der Vereinigten Staaten durchfahren, seine Geschäfte tun und wieder nach dem Vaterlande zurückkehren. ... Die engen Grenzen der Länder genügen nicht mehr. Ein Jeder ist gewissermassen mehr Weltbürger geworden. ...
Für die Ausbildung würden Sammlungen benötigt. Leider fehle der Orang-Utan, sowie der Schimpanse aus dem westlichen Afrika, dafür sei der graue Langarm (von Java) vorhanden.

Einleitung:
Beinahe alle Zweige der Wissenschaften sind in unserm Jahrhundert auf eine so hohe Stufe
der Ausbildung gekommen, daß man denken sollte, sie könnten kaum mehr ausgedehnt und ver-
vollkommnet werden. Unter die Wissenschaften, welche auf das bürgerliche Leben den größten
Einfluß haben, gehören besonders die Naturwissenschaften, zu welchen wir die Mathematik, die
Physik, die Chemie und die Naturgeschichte rechnen. Keiner dieser Zweige kann des andern ent-
behren; alle müssen sich mit einander vereinigen, um ein vollständiges Ganzes zu bilden. Ein
langer Friede hat die Menschen in Europa vermehrt, und mit dieser Vermehrung wachsen auch
die Bedürfnisse, wahre oder erkünstelte. Das Leben ist viel genußreicher geworden und ein
Streben nach Höherm, wenn auch oft nur eingebildet Höherm, hat alle Stände durchdrungen.
Ob der Mensch dadurch wirklich glücklicher werde, das ist sehr zu bezweifeln; aber es ist dies
eine Frage, welche nicht hieher gehört. Dieses Streben ist da; wer will es hindern? welche
Macht kann die Fortschritte des menschlichen Geistes hemmen? aber, wer kann auch die Folgen
ermessen und berechnen, welche diese Fortschritte noch haben werden? ...

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