Prinzip der Helligkeitssteuerung in der Schlierenoptik. Die schwarzen, fächerartigen Büschel sollen die Lichtstrahlen andeuten, die durch einen Punkt der Eidophor-Oberfläche hindurchtreten. Wenn diese eben ist, fällt alles Licht auf die Auffangbarren (Bild links). - Wird die Eidophor-Oberfläche deformiert, so werden die Lichtstrahlen abgelenkt, und sie können durch die Lücken des Barrensystems hindurchtreten. In der mittleren Abbildung gelangt alles Licht auf die Leinwand. - Wird der Neigungswinkel der Deformation kleiner gemacht, so fällt nur ein Teil des Lichtes in die Barrenlücken; der zugehörige Bildpunkt erscheint dann weniger hell (Bild rechts). (Nach dem Original.) German only |
Inhaltsverzeichnis
Einleitung Fernsehtechnik Die Idee der Fernseh-Grossprojektion Vorläufer zum Eidophor-Verfahren Schmidt-Projektor Zwischenfilmverfahren Glühlampenwand Skyatron Scophony-Verfahren Das Eidophor-Verfahren Grundideen Erster Versuch zur Verwirklichung Zweiter Prototyp Funktion des optischen Systems Entstehung des Eidophor-Reliefs Steuerung des Elektronenstrahles Die Eidophor-Flüssigkeit Die Elektronenkanone Versuchsresultate Optisches System Eidophor Dritter Prototyp Funktionsprinzip Bau und Erfahrungen Zusammenarbeit mit der Industrie Einführung der farbigen Bildwiedergabe Das Sequenzverfahren Das Simultanverfahren Der Kleinprojektor Eigenschaften des Kleinprojektors Schlusswort Literaturzusammenstellung |
Die Eidophor-Flüssigkeit
Die Anforderungen, die an die Eigenschaften der Eidophor-Flüssigkeit
zu stellen sind, haben wir schon früher erwähnt. Sie muss eine
genau vorgeschriebene Viskosität und elektrische Leitfähigkeit
aufweisen. Davon hängt die Genauigkeit ab, mit der das Zeitprogramm
für den Aufbau und den Abbau der Reliefbilder auf dem Eidophor durchgeführt
werden kann, eine Forderung, die mit dem Lichtwirkungsgrad aufs engste
zusammenhängt. Die für ein Bild zur Verfügung stehende Zeit
von einer fünfundzwanzigstel Sekunde muss möglichst voll ausgenutzt
werden. Der volle Lichtstrom der Bogenlampe soll während dieser Zeit
richtig gesteuert auf den Bildschirm fallen. Da die beiden Eigenschaften
stark von der Temperatur abhängig sind, ist es unumgänglich,
während des Betriebes die Temperatur der Eidophor-Flüssigkeit
mit einem Thermostaten konstant zu halten. Sobald der Eidophor-Träger
aus dem Bildfeld heraustritt, kommt er mit einem Kühlsystem in Berührung,
das ungefähr die Hälfte der kreisförmigen Platte des Eidophor-Trägers
überdeckt.
Daneben ist eine Reihe weiterer Bedingungen zu erfüllen.
Der Dampfdruck muss klein sein, da das System im Vakuum arbeitet. Wie früher
erwähnt, erzeugen die mit grosser Geschwindigkeit aufprallenden Elektronen
(etwa 20 kV) chemische Veränderungen in der Eidophor-Flüssigkeit.
Eine nähere Beobachtung der Vorgänge zeigte hauptsächlich
zwei Erscheinungen: Das Öl kann unter der Einwirkung der Elektronen
polymerisieren; es kann zur Wachsbildung kommen (vgl. Abb. 5). Sind einmal
Polymerisationskeime entstanden, dann wächst diese Störung rasch.
Andererseits können unter dem Einfluss des Elektronenbombardements
Moleküle zerstört werden. Es entstehen dabei leichtere Teile,
die den Dampfdruck herabsetzen. Beide Störungen sind für den
Betrieb des Projektors unerwünscht. Die Polymerisation macht den Gebrauch
der Eidophor-Flüssigkeit geradezu unmöglich. Die Zerstörung
der Eidophor-Substanz gibt Anlass zu anderen Schwierigkeiten.
Abb. 1 Eine der ersten Entwurfsskizzen für das Eidophor-Verfahren.
- Das Vakuumgefäss, das die Elektronenkanone und die Eidophor-Flüssigkeit
enthält, sollte aus Glas gefertigt werden. - Blende und Gegenblende
der Schlierenoptik haben hier noch kreisförmige Gestalt.