NGZ-Neujahrsblatt 1972, 36S., 9 Abb.
Isaac Newton als Mathematiker
Markus Fierz
Isaac Newton, by Kneller
Umschlagbild: Isaac Newton, um 1685, nach einem Portrait von Kneller. German only
Newtons Leben
Isaac Newton ist am 24. Dezember 1642 als Bauernsohn zur Welt gekommen. Seine Jugend fällt in eine politisch hochbewegte Zeit: er erlebte die Grosse Rebellion, die Diktatur Cromwells, die Restauration des Königtums. Diese Erlebnisse haben in seinem religiösen und politischen Denken unverkennbare Spuren hinterlassen. Die Familie hoffte, er werde einst das Gut seines verstorbenen Vaters übernehmen. Doch er hat sich hiefür als gänzlich ungeschickt erwiesen. Er war verträumt, liebte Bücher, beschäftigte sich gerne mit technischen Spielereien, und so empfahlen der Master der Old King's School, die er besuchte, und der Apotheker Dr. Clark, bei dem er damals wohnte, ihn studieren zu lassen. Die Familie, an sich wohlhabend, aber wahrscheinlich der Zeitläufe halber in Geldschwierigkeiten, konnte - oder wollte - das Studium nicht bezahlen. Darum bezog er im Juni 1661 das Trinity College in Cambridge als Subsizar, d.h. als Student, der sich seinen Unterhalt durch Handreichungen in Küche und Haushalt des College verdient, und dem die Studiengelder erlassen sind.
Die englischen Universitäten waren damals vor allem Theologenschulen und in manchem noch durchaus scholastisch-mittelalterlich. Die Fellows der Colleges durften nicht heiraten, die Professoren ebenfalls nicht, und sie hatten sich zudem zum Priester weihen zu lassen. Auch Newton ist darum unverheiratet geblieben; doch von der Priesterweihe wurde er, wie er Professor wurde, durch königliches Dekret dispensiert. Denn er war nicht mit allen Dogmen der Hochkirche einverstanden, und so hatte er Gewissensskrupeln.


weiterer Inhalt:
Die Géométrie von René Descartes
Die Arithmetica Infinitorum des John Wallis
Newtons mathematische Forschungen
Das mathematische Ideal Newtons
Literatur
 

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