NGZ Neujahrsblatt auf das Jahr 1993, 195. Stück; 36 S., 21 Bilder
Physik, Technik, Medizin
Max Anliker, Universität und ETH Zürich
 
Spongiosa Zu den Umschlagbildern
Das oben dargestellte, quantitative Computertomographie-System wurde vor einigen Jahren an unserem Institut für Biomedizinische Technik im Auftrag der französischen Weltraumbehörden in Zürich entwickelt und gebaut. Konstruktion und Ausführung entsprechen dem damaligen Stand der Hochtechnologie. Das System wurde unter anderem in Baikonur eingesetzt sowie auch in unseren neueren, klinischen Osteoporosestudien am peripheren Skelett. Als Strahlenquelle wurde eine Röntgenröhre verwendet, deren Photonen eine Energie von 45 keV aufweisen. Dank der Möglichkeit, den Photonenstrom, d.h. die Intensität der Röntgenstrahlung innerhalb gewisser Schranken wählen zu können, gewährleistet das System eine ausreichende Signaldynamik, unabhängig von den Abmessungen der Extremitäten. Die Strahlung wird auf 8 kollimierte Bündel verteilt, womit gleichzeitig 8 Projektionen erfasst werden und die für die Erstellung der Tomogramme von 1 mm dicken Schichten erforderliche Zeit um einen Faktor 8 verkürzt wird.

Dank der Entwicklung einer hochpräzisen, zweidimensionalen Anordnung von äusserst engkalibrigen Kollimatoren und der zugehörigen Sensoren konnten zudem Stapelserien von Spongiosaschichtbildern mit je einer Schichtdicke von 160 Mikrometer erzeugt, und ausgehend davon dreidimensionale Rekonstruktionen der Spongiosastrukturen, wie unten im Bild dargestellt, generiert werden.
 

Inhaltsverzeichnis
1 Quantitative Medizinische Messtechnik
2 Entwicklung einer quantitativen Röntgen-Computertomographie
   2.1 Bedürfnisse
   2.2 Immobilisationsosteoporose
   2.3 Korrelation zwischen den Spongiosadichten im gelenknahen distalen Radius und im dritten Lendenwirbel
   2.4 Entlastungsosteoporose
   2.5 Steroidosteoporose
   2.6 Postmenopausale Osteoporose
   2.7 Prävention der Osteoporose
   2.8 Osteoporose bei Männern
   2.9 Verfeinerung der Messtechnik und Beschleunigung der Rekonstruktion der Tomogramme
3 Zwei- und dreidimensionale Ultraschalldiagnostik
  3.1 Klinische Anwendungsbereiche
  3.2 Patientenfreundlichkeit und andere Vorteile
  3.3 Technische Weiterentwicklung der Ultraschalldiagnostik
  3.4 Echographische Bestimmung des enddiastolischen Volumens (EDV) und des endsystolischen Volumens (ESV) der linken Herzkammer
  3.5 Vielkanalige Ultraschall-Dopplergeräte mit digitaler Signalverarbeitung
  3.6 Nichtinvasive Bestimmung der aortalen Regurgitationsfraktion
  3.7 Volumenflussmessung in grossen Blutgefässen
  3.8 Das C-Mode Doppler-Verfahren
4 Erschliessung neuer Perspektiven medizinischer Forschung und Praxis durch massiv-paralleles Rechnen
  4.1 Ausgangsbasis
  4.2 Bereits erbrachte Vorleistungen und Signifikanz der anvisierten Perspektiven
  4.3 Ausblick
  4.4 Anmerkungen des Autors
5 Literatur
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