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Umschlagbild
vorn:
Das Umschlagbild zeigt den blühenden
Zweig einer Passionsblume mit einem Heliconius-Falter und eine Raupe,
die am Stengel der Pflanze emporklettert. Das schöne Bild ist einem
Inserat entnommen, das für ein Beruhigungsmittel wirbt. Im Text heisst
es, die Krautspitzen der Passionsblume seien nicht nur für Raupen
ein gefundenes Fressen. Es sei auch erwiesen, dass diese Krautspitzen Substanzen
enthaTten, die beruhigend wirken und die seien in dem auf rein pflanzlicher
Basis hergestellten Valverde-Präparat vorhanden. So weit, so gut:
ein schönes Bild einer Insekten-Pflanzen-Beziehung - meint man! Das
Bild hat nämlich den Fehler, dass die abgebildete Raupe eine Schwalbenschwanz-Raupe
ist, die nie und nimmer auf einer Passionsblume fressen würde: nur
wilde Möhren oder andere Doldenblütler würden ihr schmecken,
falls es die Raupe unseres einheimischen Schwalbenschwanzes wäre,
Osterluzei- oder Schwalbenwurzgewächse, wenn es ein tropischer Schwalbenschwanz
wäre. Hingegen würden sich die Raupen verschiedener Heliconius-Falter
auf
einer Passionsblume wohl fühlen. Die stachligen Heliconius-Raupen
sind
Passiflora-Spezialisten: sie und die Pflanzen haben sich koevolutiv stark
aneinander angepasst. |