EINLADUNG zu den Vorträgen
im Wintersemester 2002/03
ETH-Zentrum, Hauptgebäude, Hörsaal
F3, Rämistrasse 101, 8092 Zürich
Montag 21.10.02
Hund und Katze mit Diabetes mellitus: Patienten oder wissenschaftliche
Modelle?
Prof. Dr. Claudia Reusch, Klinik für Kleintiermedizin der Universität Zürich Etwa 170 Millionen Menschen leiden unter einem Diabetes mellitus. Auch bei 0.2 – 1.0 % der Hunde und Katzen wird diese Krankheit diagnostiziert. Bei Katzen tritt meistens die selbe Diabetes Form wie bei 90% der diabetischen Menschen auf: Nämlich gleichzeitig eine Dysfunktion der Insulin- produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse und eine Insulinresistenz des Fett- und Muskelgewebes. Es liegt darum nahe Diabetes kranke Tiere als Tiermodelle für die medizinische Forschung zu verwenden. Für uns und die meisten Tierbesitzer sind kranke Katzen aber Patienten, denen geholfen werden kann und muss. Bei der lebenslangen Therapie wird die Beziehung zwischen Mensch und Tier einem besonderen Härtetest unterworfen, der aber wie die Erfahrung zeigt, für beide Teile meist positiv verläuft. |
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Montag 04.11.02
Koevolution von Mensch und Maschine.Verändert die «intelligente»
Technologie das Menschenbild?
Dr. Eduard Kaeser, Bern Der Mensch ist ein «werkzeug-fabrizierendes Tier» (Benjamin Franklin). Dank seines überlegten Gebrauchs von Gerät hat er sich physiologisch, mental und psychisch aus dem Kreis der anderen Tiere heraus entwickelt. Heute erreicht die Evolution des Werkzeugs eine Schwelle, wo die Grenzen zwischen dem Natürlichen und Künstlichen zusehends aufgeweicht werden. Während die Biologen nunmehr den Ingenieurblick auf die genetische Blaupause des Lebens eintrainieren, machen umgekehrt die Roboter-Ingenieure Anleihen bei biologischen Vorstellungen. Sie bauen Maschinen nach dem Vorbild des Gehirns. Sie reden von künstlichem Leben. Welche Folgen haben solche Visionen für das Menschenbild im Zeitalter der intelligenten Maschinen? |
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Montag 18.11.02
«Wieviel Energie muss man vernichten, um ein paar ausgeflippten DNA’s
den Hals zu brechen»?
Prof. Dr. med. U. M. Lütolf, Universitäts-Spital, Zürich Die Strahlentherapie gehört zu den wirksamsten Möglichkeiten, Krebs zu heilen. Bei zweidritteln aller Krebspatienten kommt sie zum Einsatz, sei es um zu heilen, sei es aber auch um Schmerzen zu lindern. Die ionisierenden Strahlen sind in der Lage, die DNA zu schädigen und die Krebszelle so am Weiterwuchern zu hindern. Neben der DNA sind weitere Zielregionen der Zelle und der Zellsignalkette bekannt, wo ionisierende Strahlen ihre Wirkung entfalten. Heute stehen Linearbeschleuniger im Einsatz, um die ionisierende Strahlung (Röntgenstrahlen von 6 – 18 MeV) zu erzeugen. Die Hochpräzisionsstrahlen-therapie, die im Vortrag erläutert wird, ist aus der Onkologie nicht mehr wegzudenken und sieht in Kombination mit der Systemtherapie (Chemotherapie, molekulare Massnahmen) neuen Perspektiven entgegen. |
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Montag 02.12.02
Erdbeben in der Schweiz!
Prof. Domenico Giardini, SED Ein Erdbeben ist ein plötzlicher Bruch der Erdkruste. In kurzen Abständen können die seismischen Wellen beträchtliche Amplituden erreichen und katastrophale Folgen für den menschlichen Lebensraum haben. In den vergangenen 1000 Jahren wurde die Schweiz von 800 Erdbeben betroffen, welche verspürt wurden oder Schaden verursachten, bis hin zur vollständigen Zerstörung. Das Basler Beben von 1356 war das stärkste historische Erdbeben in ganz Mitteleuropa. Die Gebiete, welche durch die ganze Geschichte einen hohen Anteil an seismischer Aktivität erlebten, sind das Wallis, Basel, das östliche Rheintal, die Zentralschweiz und Graubünden. Das Problem mit Erdbeben hängt hauptsächlich mit den menschlichen Infrastrukturen zusammen, und von diesen haben wir in der Schweiz viele. |
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Bächtelistag
Donnerstag, 2. Januar 2003, 10:00-12:00 in der Zentralbibliothek
Abgabe des Neujahrsblatts an Mitglieder, Verkauf an Nicht-Mitglieder: Nachhaltiger Ackerbau in der Schweiz eine Gratwanderung zwischen Ernährungssicherung und Umweltschutz?. Prof. Dr. Peter Stamp, Prof. Dr. Emmanuel Frossard, Dr. Astrid Oberson, Dr. Markus Liedgens, Dr. Alberto Soldati und Dr. Jürg E. Schmid - Für Kinder liegt eine Sondernummer bereit: "Von der Freiheit in den Stall ,-Verhalten und Haltung von Kaninchen und Pferden" von Susanne Haller-Brem |
Eine nähere Beschreibung
des Inhalts und ein Bild liegen vor.
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Montag 13.01.03
Die Entwicklung der Gefühle: Aspekte aus der Hirnforschung
Prof. Dr. Andreas Lüthi, Biozentrum der Universität Basel Woher kommen unsere Gefühle? Was passiert in unserem Gehirn, wenn wir Angst haben? Wie können traumatische Erlebnisse während der Kindheit unsere Gefühle ein Leben lang beeinflussen und was hat dies mit den Ursachen von schwer-wiegenden Angst- und Persönlichkeitsstörungen zu tun? In einigen dieser Fragen hat uns die moderne Hirnforschung faszinierende Einblicke ermöglicht. In meinem Vortrag werde ich grundlegende Mechanismen der Angstregulation im Gehirn erläutern und zeigen, welche Hirnregionen, sowohl bei der Maus als auch beim Menschen, dafür wichtig sind. Anhand meines eigenen Forschungsprojekts werde ich darauf eingehen, was passieren kann, wenn traumatische Erlebnisse und Stress das Angstsystem des Gehirns aus dem Gleichgewicht bringen. |
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Montag 27.01.03 Revitalisierungskonzepte
am Hochrhein
Dr. Jürg Bloesch, Kopräsident Rheinaubund & EAWAG, Dr. Matthias Schneider, Universität Stuttgart Die Wasserkraftnutzung beeinträchtigt unsere Fliessgewässer: Stauwehre unterbinden Geschiebehaushalt und Fischwanderungen, fördern Verschlammung und Veralgung im Oberwasser, und bei Ausleitungen entstehen oft krasse Restwasserstrecken. Am Beispiel der Rheinschlaufe um Rheinau wird aufgezeigt, wie die Revitalisierung eines grossen Flusses in der Praxis aussehen könnte. Das Modell CASIMIR verknüpft simulierte Wassertiefen, Strömungsmuster und Gewässerstrukturen mit den Lebensraum-Ansprüchen von wirbellosen Kleintieren und Fischen. Mit der modellmässigen Kombination verschiedener Abflüsse und zusätzlicher morphologischer Aufwertungen lassen sich ökologisch begründete Restwasserregelungen entwickeln: Ideale Voraussetzungen zur Umsetzung des Gewässerschutzgesetzes. |
Hauptversammlung 2003 MIT FÜHRUNG DURCH DIE AKUSTIK
DER EMPA am Samstag, 10. Mai 2003
Kurze Vorstellung der EMPA und der Abteilung Akustik
durch Kurt Eggenschwiler, Leiter Abteilung Akustik.
08.40 - 10.45 Uhr AKUSTIK ZWISCHEN PIANISSIMO UND
FORTISSIMO
Die Abteilung Akustik ist auf ausgewählten Gebieten
der Akustik und der Lärmbekämpfung in Forschung, Prüfung,
Wissensvermittlung und Beratung die führende Stelle in der Schweiz.
Ihre Partner und Auftraggeber finden sich in öffentlichen Stellen,
in Wissenschaft und Wirtschaft.
Oft liegt der Fokus unserer Aufmerksamkeit auf der visuellen
und der haptischen Wahrnehmung. Mit verschiedenen Demonstrationen soll
beim Besuch an der EMPA das Hören ins Zentrum gerückt werden.
Deshalb steht an erster Stelle ein kleiner akustischer Spaziergang. Es
folgen Demonstrationen in den Prüfständen der Bauakustik. Dort
werden Bauteile mit dem Ziel untersucht, die Qualität des Schallschutzes
in Wohnbauten zu verbessern. Es wird ein aktuelles Forschungsprojekt vorgestellt,
bei dem mit Gegenschall die Schalldämmung von Fenstern verbessert
wird. Ein weiteres aktuelles Forschungsprojekt beschäftigt sich mit
der Schallausbreitung in der näheren und weiteren Umgebung von Strassen.
Beim Kaffee stellen wir uns die Frage, wie gute Hörsamkeit in Schulzimmern
und Konzertsälen erreicht werden kann. Wenn noch etwas Zeit bleibt,
kann der Beitrag der EMPA zum heiss diskutieren Thema Fluglärm diskutiert
werden.
Mit der Eröffnung des Salle Blanche
in Luzern hat die Schweiz neben der Tonhalle in Zürich und dem Casino
in Basel einen weiteren Konzertsaal der Spitzenklasse erhalten. Gleichzeitig
wurde das Thema Akustik wieder vermehrt ins Bewusstsein gehoben.
Im Bild: Tore zu den Echokammern des Salle Blanche
Der Beitrag vom Wilhelm Busch zum Thema: