NATURFORSCHENDE GESELLSCHAFT IN ZÜRICH
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Vorträge im Wintersemester 2004/05
ETH-Zentrum, Hauptgebäude, Hörsaal F3, Rämistrasse 101, 8092 Zürich
Beginn der Vorträge 19:30 Uhr
Montag 25.10.04 Das aussergewöhnliche Witterungsjahr 2003
Dr. Stefan Bader, MeteoSchweiz (SMA), Zürich
Neben der sommerlichen Rekordhitze zeigte der Witterungsverlauf 2003 auch weitere bemerkenswerte Eigenheiten. So machten sich die ersten Zeichen des Frühlingserwachens noch im alten Kalenderjahr bemerkbar. Der Hochsommer hielt bereits in den Frühlingsmonaten Einzug, und mit der unglaublichen Juni- und Augusthitze wurde alles Bisherige weit übertroffen. Mit der Hitze wurde die seit Februar anhaltende Trockenheit in einigen Gebieten zum akuten Problem. Im Oktober folgte ein sprungartiger Wechsel zum Winter, als sich im Flachland der Alpennordseite zum Teil eine Schneedecke zu bilden vermochte und die Temperaturen vorübergehend ganztags unter dem Gefrierpunkt verharrten. Das Jahr insgesamt wurde zum zweit wärmsten seit Messbeginn.
Montag 08.11.04 Immunität bei Pflanzen und Tieren
Prof. Dr. Thomas Boller, Botanisches Institut, Abt. Pflanzenphysiologie, Universität Basel
Höhere Lebewesen sehen sich ständig mit mikrobiellen Krankheitserregern konfrontiert, sind aber erstaunlicherweise trotzdem mehrheitlich gesund. Bei Tieren und Menschen sind zwei Immunsysteme dafür verantwortlich, nämlich die auf den Antikörpern beruhende erworbene Immunität (acquired immunity) und die mit den Toll-Rezeptoren verbundene angeborene Immunität (innate immunity). Pflanzen haben zwar keine Antikörper, aber ein ebenso effizientes Abwehrsystem wie Tiere und Menschen. Besonders interessant sind die Parallelen im Bereich der sogenannten "innate immunity": Tiere und Pflanzen können z.B. Bakterien in ganz ähnlicher Weise aufgrund ihrer Geisselstruktur wahrnehmen.
Montag 22.11.04 Erlebte Geologie in den Sarganserländer und Glarner Alpen
David Imper, Büro für Geologie & Umweltfragen, Heiligkreuz
Zwischen Linth, Rhein, Seez und Walensee liegen Zeugen von über 300 Millionen Jahren Erdgeschichte. Zur Rekonstruktion der Erdgeschichte dienen uns die Steine und Berge des Sarganserlandes und des Glarnerlandes als Dokumente. Seit fünf Jahren wird mit dem Projekt GeoPark-Sarganserland-Walensee-Glarnerland Geologie auf anschauliche Art vermittelt. Ein wichtiges Teilprojekt ist die Bewerbung des international bedeutenden Phänomens „Glarner Hauptüberschiebung“ als UNESCO-Weltnaturerbe. Im Referat mit vielen Bildern aus der herrlichen Gebirgslandschaft zwischen Linthal und Vättis werden die Geschichte der Sarganserländer und Glarner Berge und danach kurz die erdwissenschaftlichen Angebote des GeoParks Sarganserland-Walensee-Glarnerland vorgestellt.
Montag 06.12.04 Jugendpreis, Wiederansiedlung des Przewalski-Pferdes im Gobi B-Reservat in der Mongolei
Christian Stauffer Tierpark Langenberg, Grün Stadt Zürich
Das Przewalskipferd ist die einzige überlebende Wildform des Pferdes. Sie ist zwar in freier Wildbahn seit Ende der 60er Jahre ausgestorben, hat aber in Menschenobhut überlebt. Seit 1992 werden Przewalskipferde wieder in der freien Wildbahn angesiedelt. 
Eines der beiden erfolgreichen Projekte in der Mongolei wird von der International Takhi Group (ITG) betrieben. In dieser Organisation spielt der Wildpark Langenberg der Stadt Zürich eine bedeutende Rolle als Drehscheibe für den Transport der Wildpferde. Christian Stauffer, wissenschaftlicher Leiter des Wildparks Langenberg, berichtet über Erfolge und Schwierigkeiten im Wiederansiedlungsprojekt im Südwesten der Mongolei.
Bächtelistag: Stubenhitze 
2. Januar 2005, 10:00-12:00 in der Zentralbibliothek
"Die Minoische Katastrophe, ein Vulkan verändert die Welt. Die Macht der Natur über den Menschen" (Prof. Dr. Volker J. Dietrich)
Für Kinder "Feuerberge" (Dr. Susanne Haller-Brem)
Montag 10.01.05 Chromosomen, Gene und Geschlecht
Prof. Dr. Monica Steinmann-Zwicky, Zoologisches Institut, Universität Zürich
Das Y Chromosom des Menschen ist nicht nur ein degeneriertes X Chromosom. Es enthält zwar lediglich etwa 200 Gene, während das X Chromosom etwa 2000 beherbergt. Das Y Chromosom kann aber gezielt männlich-spezifische Gene rekrutieren. Dies geschieht durch Retrotransposition, ein von Viren geborgter Mechanismus, der im Laufe der Evolution eine sehr wichtige Rolle gespielt hat. Chromosomen verändern sich, aber die Mechanismen der Geschlechtsbestimmung bleiben erstaunlicherweise konserviert. Wir werden die genetische Kontrolle der Geschlechtsbestimmung beim Menschen mit derjenigen der Taufliege Drosophila vergleichen und erfahren, dass es trotz anscheinender Unterschiede unerwartete Parallellen gibt.
Montag 24.01.04 Wie, wann und warum wir schlafen?
Prof. Dr. Claudio Bassetti, Neurologische Klinik, Universitätsspital Zürich
Seit der Entdeckung des Elektroenzephalogramms (EEG) und des so genannten REM-Schlafes (REM: Rapid Eye Movements) im Jahre 1953 wissen wir, dass Schlaf ein aktiver Prozess des Gehirns ist. Die ver-schiedenen Schlaftiefen bzw. -stadien können auf dieselben Aktivitäten der spezifischen Hirnzentren zurückgeführt werden. In der Abbildung werden diese wichtigen Zentren und deren Auswirkungen mit Pfeilen angedeutet. Eine genaue Koordination dieser Hirnzentren stellt die Voraussetzung für einen normalen Schlaf-Wach-Rhythmus dar. Homostatische (Steuerung der Stoff-Gleichgewichte) und zirkadiane Mechanismen (Tages-Nacht-Rhythmen) bestimmen die beste Zeit für den Schlaf. Die Funktionen des Schlafes sind bis heute noch nicht restlos erklärt. Aber sicher fördert der gesunde Schlaf die Erholung des Körpers und vor allem des Gehirns, und dabei werden auch Lernprozesse und Gedächtnis gestärkt.
HAUPTVERSAMMLUNG 2005 mit Besuch des Bergwerks Käpfnach in Horgen
Samstag, 18. Juni 2005
09.00 – 10.00 Hauptversammlung der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich
Schinzenhof, Etzelstube, Horgen
10.45 – 13.00 Besuch des Bergwerks Käpfnach in Horgen
  Nach einer Einführung im Museum wird ein Video aus der letzten Abbauperiode während des 2. Weltkrieges gezeigt. Er zeigt eindrücklich, unter welch schwierigen Bedingungen die Kohle abgebaut wurde. Danach bleibt Zeit, die Exponate des Museums zu betrachten. Im zweiten Teil wird die Gruppe von einer Bergwerksführerin oder einem Bergwerksführer durch das 1.4 Kilometer lange Stollennetz gefahren. An einigen markanten Punkten wird angehalten und es werden weitere Erklärungen abgegeben. Natürlich gehört auch ein kurzer Fussmarsch in dem niedrigen Stollen zu einem Abbauschlitz dazu. Dort kann erahnt werden, unter welch harten Bedingungen die Arbeiter ihr Brot verdienten.
Als Ausrüstung empfehlen wir Ihnen gute, geschlossene Schuhe, warme Kleider und eventuell eine Taschenlampe. Die Temperatur im Stollen beträgt das ganze Jahr 13 Grad. Sie bekommen vom Bergwerk einen Helm zur Verfügung gestellt. Personen die unter Platzangst leiden, raten wir von einem Besuch ab.
Auf der Besucherbahn am 18. Juni.
Weitere Infos finden Sie unter www.bergwerk-kaepfnach.ch
 

TRAKTANDEN DER HAUPTVERSAMMLUNG
1.  Mitteilungen
2. Genehmigung des Protokolls der Hauptversammlung vom 19. Juni 2004
3. Genehmigung der Jahresberichte der NGZ über das Jahr 2004
4. Betriebsrechnung, Budget und Bilanz für das Jahr 2004
5. Bericht der Rechnungsrevisoren
6. Wahlen
7. Varia
 

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